Engagierte Mitbürger in der Flüchtlingsbetreuung und -unterstützung
Heiner-Leßmann-Preis der CDU Bergheim
Aus den vielen Vorschlägen für den Ehrenamtspreis 2017 hatte die Jury um den Vorsitzenden Helmut Paul sechs Personen und zwei Gruppen ausgewählt, die von Bürger-meister Volker Mießeler, Fraktionsvorsitzenden Johannes Hübner und von Ortsbürgermeisterin Anne Keller im Beisein von Romina Plonsker MdL vorgestellt wurden. Unter den Preisträgern war die ökumenische „Aktion Neue Nachbarn in Bergheim Ost“, der auch viele Glessener angehören.
Im Frühsommer 2015 fand sich eine Gruppe Freiwilliger auf Einladung der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Glessen, Fliesteden, Büsdorf, Rheidt-Hüchelhoven, Auenheim, Niederaußem und Oberaußem, die sich um die zunächst wenigen Flüchtlinge und Asylsuchende in ihren Orten kümmern wollten. Das Motto: „Alles und jeder kann – nichts und keiner muss.“
Es entstanden die ersten Patenschaften, es wurden Deutsch-„Kurse“, ins Leben gerufen, dringend benötigte Kleidung und Wohnungsausstattungen organisiert. Und das ging alles unkonventionell vonstatten. Jeder unterstützte jeden.
Als im Herbst der Flüchtlingszustrom nach Bergheim zunahm, konnte sich die „ökumenischen Initiative Neue Nachbarn in Bergheim-Ost“ schon auf eine große Zahl Freiwilliger stützen und Hilfe für die Kleiderkammer im Erstaufnahmelager am Kraftwerk Niederaußem anbieten bzw. sich um die Flüchtlinge, die im Hallerhof in Oberaußem untergebracht waren, kümmern.
Als die Kleiderkammern der Caritas und der AWO überlastet mit Beginn der kalten Jahreszeit waren, wurde kurzerhand eine Mobile Kleiderkammer organisiert, ein Kennenlernkaffee am Hallerhof und eine Silvesterfeier im Pfarrheim Oberaußem organisiert. Bei diesen Gelegenheiten kamen sich die immer größer werdende Zahl von Interessierten, die helfen und unterstützen wollten, und die geflüchteten Männer und Frauen näher. In diesen Treffen konnten die ganz natürlichen Berührungsängste abgegbaut werden. Es entstanden weitere Unterstützungsangebote, Patenschaften, ja Freundschaften, die bis heute anhalten.
Ganz wichtig ist der Initiative, die Freiwilligen in ihrer Arbeit zu untestützen. Die Projektgruppe der Aktion organisiert Informations- und Fortbildungsveranstaltungen sowie Plenumssitzungen für die Ehrenamtler, bei denen Erfahrungen ausgetauscht und Fragen und Probleme vorgetragen werden.
Mit den Planungen der Stadt Bergheim für ein „Haus der Vielfalt“ (in der ehemaligen Paulusschule) entstand aus den Reihen der „Neue Nachbarn in Bergheim-Ost“ die Idee, hier einen Laden und ein Begegnungscafé einzurichten, das für alle Menschen da sein soll – für Einheimische und Geflüchtete. Diese Idee wurde im März 2017 in die Tat umgesetzt. Hier findet Integration pur statt.
Es gibt zu den Öffnungszeiten zusätzliche Angebote für Kinder und seit kurzem eine Fahrradwerkstatt. Unter Anleitung können Fahrräder repariert werden, die dann gegen eine freiwillige Spende abgegeben werden.
Inzwischen besteht eine gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die durch die Aktiven der „Ökumenischen Initiative Neue Nachbarn in Bergheim-Ost“ die dringend notwendige und verlässliche Unterstützung erfahren. Diese besteht weiterhin in Patenschaften, SprachmittlerInnen, Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und Wohnungseinrichtungen.
Das wichtigste aber ist, dass jeder sich bei an Aktion Neue Nachbarn beteiligen kann – nach seinen persönlichen, privaten und zeitlichen Möglichkeiten. Ganz nach dem Motto der ersten Stunde: „Alles und jeder kann – nichts und keiner muss.“
Wer Interesse hat, diese Arbeit zu unterstützen meldet sich bitte bei der
Ehrenamtsbegleiterin Christa Mödder
Mobil:0157- 34654090
Email: neue-nachbarn-bergheim-ost@gmx.de
Foto: CDU Bergheim